Kommt darauf an, was du darunter verstehst. Heute Morgen kam ich bei meinem Morgenwalk mit einem jungen Motorradfahrer aus Oberfranken ins Gespräch, der mit seinen Clubkollegen gerade in Steyr Halt machte. Er sieht sich als wissenschaftlich orientierter Atheist und hält absolut nichts von einer Rückkehr in eine Zeit, wo Kirche und Staat eng verbandelt waren: „Nur das nicht!“ Dem kann ich nur zustimmen.

Ich verstehe unter einem Awakening auch etwas anderes. Nämlich, dass viele Menschen eine so intensive und direkte Begegnung mit Gott haben, dass ihre inneren Werte komplett erneuert werden. Dass Unzählige so tief von der Realität und Liebe Jesu erfüllt und begeistert sind, dass das in ihren Alltag überfließt, wo immer sie sind und was immer sie machen. Sicher gehört dann auch die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten dazu, denn wir sind als Christen Teil einer weltweiten und jede Grenze sprengenden Familie Gottes, aber auch politisches und mitmenschliches Engagement.

Die Tage in Wien bei „Awakening Europe“ waren für mich sehr erfüllt mit mutmachenden Begegnungen, starkem Lobpreis, herausfordernden biblischen Botschaften, vielen Sandwiches, zwei evangelistischen Einsätzen auf der Straße, kurzen Nächten – und mit viel Dankbarkeit. Ich musste immer wieder mal Tränen abwischen (hab eh so wenig davon bei meinen trockenen Augen), wenn ich die Tausenden vorwiegend jungen Christen in der Stadthalle sah, die voller Hingabe sangen, tanzten, beteten, lobten, Gott anbeteten. Solche Menschen braucht unser Land, braucht unser Europa! Lasst uns beten um ein Awakening im Sinne einer geistlichen Erneuerung, die Gott im Herzen bewirkt, die dann aber die Gesellschaft verändert.

Der Höhepunkt für mich war der Sonntagvormittag mit der Fürbitte für alle Bundesländer und kurzen Inputs von Edwin Jung (Vorsitzender der Freikirchen in Österreich) und Kardinal Schönborn, der unter anderem um einen „Geist der Bekehrung“ betete. Die Lobpreiszeit schloss mit einer neuen „geistlichen Bundeshymne“, die nur für diesen Anlass geschrieben worden war und hoffentlich auch bald bei uns in den Gottesdienst Eingang finden wird.

Ich freue mich sehr, dass ca. 60 andere Jesusnachfolger aus Steyr und Umgebung das miterlebt haben und es unsere Perspektive ein Stück verändert hat.